FERNSICHT. Reiserouten Tiroler und Trentiner Künstler von 1800 bis heute

06.07.2013 - 27.10.2013

Carl Moser. Meer mit Booten vom Schiff aus gesehen. 1905/21, Öl auf Leinwand. Privatbesitz.

Dauer der Ausstellung: 06.07. - 27.10.2013

Öffnungszeiten: Di-So 10-12 & 15-18 Uhr; im August auch montags geöffnet

                               ab September: Di-Fr 15-18 Uhr & Sa-So 10-12 Uhr

 

Es sind Fluchten und Ausflüchte, es sind Freiheiten und die Sehnsucht danach, es sind Neugierde und Abenteuerlust, die seit dem 18. Jahrhundert die Künstler in die Welt hinaus locken, jenseits ihrer bekannten Welt.Die Erzählungen der Zurückgekehrten wurden schnell zu Legenden und so folgten immer neue Künstler nach Rom und in der Folge auch nach Neapel, Sizilien usw. nach. Italien blieb bis über die Mitte des 19 Jh. hinaus die erste und wichtigste Anlaufstation. Danach wurde zunehmend Paris der Sehnsuchtsort der Künstler. Und auch die Stadt an der Seine blieb für lange Zeit Mittelpunkt der Welt, der geistigen Welt, der Welt der fortschrittlichen Geister, ein Mythos, der sich fortsetze. Der größte Tiroler Maler seiner Zeit aber, Albin Egger-Lienz, ging nicht nach Paris, sondern nach Holland, wo Jahrhunderte zuvor Maler wie Rembrandt arbeiteten. Dann kamen andere Zeiten und mit ihnen die Ortswechsel, die die Geschichte diktierte: Der Erste Weltkrieg führte Artur Nikodem in die Türkei und Max von Esterle nach Sibirien, die Weltwirtschaftskrise Leo Putz nach Südamerika, die schlechten Arbeitsbedingungen für Frauen Erika Giovanna Klien nach New York – dort, wo auch Fortunato Depero wichtige Schaffensjahre verbrachte. Nach 1945 schließlich begann eine neue Ära, eine bis dahin ungekannte Freiheit des Reisens setzte ein und mit ihr kamen neue Kunstzentren: London, New York, Berlin und – ganz aktuell – Warschau. Selbst in einer Zeit wie heute, in der Jedermann und Jedefrau die Welt erkunden kann, von den Metropolen bis in ihre hintersten Winkel hinein, ist der Mythos noch nicht ganz verblasst. Inzwischen kann es keiner einzigen Stadt mehr gelingen, über Jahrzehnte hinweg zu faszinieren, aber es gibt ihn nach wie vor, diesen Lockruf der Freiheit und der geistigen Auseinandersetzung.

Präsentiert vom Museumsverein Bruneck und kuratiert von Carl Kraus und Nina Schröder spürt die Ausstellung, gezeigt vom 6. Juli – 27. Oktober im Stadtmuseum von Bruneck, den Reiserouten Tiroler und Trentiner Künstler und Künstlerinnen nach, folgt ihren Wegen und ihren Eindrücken bei dem Blick über den eigenen Horizont.


                                                                  MIT WERKEN VON:

Joseph Anton Koch

Michael Andersag

Carl von Blaas

Edmund von Wörndle

Gottfried Seelos

Franz Richard Unterberger

Theodor von Hörmann

Bartolomeo Bezzi

Josef Schretter

Giovanni Segantini

Alois Delug

Leopold Gheri

Eduard Thöny

Albin Egger-Lienz

 

Max von Esterle

Artur Nikodem

Carl Moser

Hans Josef Weber-Tyrol

Umberto Moggioli

Fortunato Depero

Christian Hess

Heinz von Perckhammer

Wilhelm Nicolaus Prachensky

Erika Giovanna Klien

Johannes Troyer

Gerhild Diesner

 

Leo Putz

Karl Plattner

Paul Flora

Wilfried Kirschl

Markus Prachensky

Norbert Drexel

Markus Vallazza

Reiner Schiestl

Claudia Hirtl

Paul Albert Leitner

Stefano Cagol

Siggi Hofer

Barbara Tavella

Sissa Micheli

 

Franz Richard Unterberger 1870 Norbert Drexel 1960 Markus Prachensky 2001 Fortunato Depero 1949 Gerhild Diesner 1960 Siggi Hofer 2008 Albin Egger Lienz 1926 Stefano Cagol 2006

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