FERNSICHT. Reiserouten Tiroler und Trentiner Künstler von 1800 bis heute
06.07.2013 - 27.10.2013
Dauer der Ausstellung: 06.07. - 27.10.2013
Öffnungszeiten: Di-So 10-12 & 15-18 Uhr; im August auch montags geöffnet
ab September: Di-Fr 15-18 Uhr & Sa-So 10-12 Uhr
Es sind Fluchten und Ausflüchte, es sind Freiheiten und die Sehnsucht danach, es sind Neugierde und Abenteuerlust, die seit dem 18. Jahrhundert die Künstler in die Welt hinaus locken, jenseits ihrer bekannten Welt.Die Erzählungen der Zurückgekehrten wurden schnell zu Legenden und so folgten immer neue Künstler nach Rom und in der Folge auch nach Neapel, Sizilien usw. nach. Italien blieb bis über die Mitte des 19 Jh. hinaus die erste und wichtigste Anlaufstation. Danach wurde zunehmend Paris der Sehnsuchtsort der Künstler. Und auch die Stadt an der Seine blieb für lange Zeit Mittelpunkt der Welt, der geistigen Welt, der Welt der fortschrittlichen Geister, ein Mythos, der sich fortsetze. Der größte Tiroler Maler seiner Zeit aber, Albin Egger-Lienz, ging nicht nach Paris, sondern nach Holland, wo Jahrhunderte zuvor Maler wie Rembrandt arbeiteten. Dann kamen andere Zeiten und mit ihnen die Ortswechsel, die die Geschichte diktierte: Der Erste Weltkrieg führte Artur Nikodem in die Türkei und Max von Esterle nach Sibirien, die Weltwirtschaftskrise Leo Putz nach Südamerika, die schlechten Arbeitsbedingungen für Frauen Erika Giovanna Klien nach New York – dort, wo auch Fortunato Depero wichtige Schaffensjahre verbrachte. Nach 1945 schließlich begann eine neue Ära, eine bis dahin ungekannte Freiheit des Reisens setzte ein und mit ihr kamen neue Kunstzentren: London, New York, Berlin und – ganz aktuell – Warschau. Selbst in einer Zeit wie heute, in der Jedermann und Jedefrau die Welt erkunden kann, von den Metropolen bis in ihre hintersten Winkel hinein, ist der Mythos noch nicht ganz verblasst. Inzwischen kann es keiner einzigen Stadt mehr gelingen, über Jahrzehnte hinweg zu faszinieren, aber es gibt ihn nach wie vor, diesen Lockruf der Freiheit und der geistigen Auseinandersetzung.
Präsentiert vom Museumsverein Bruneck und kuratiert von Carl Kraus und Nina Schröder spürt die Ausstellung, gezeigt vom 6. Juli – 27. Oktober im Stadtmuseum von Bruneck, den Reiserouten Tiroler und Trentiner Künstler und Künstlerinnen nach, folgt ihren Wegen und ihren Eindrücken bei dem Blick über den eigenen Horizont.
MIT WERKEN VON:
Joseph Anton Koch Michael Andersag Carl von Blaas Edmund von Wörndle Gottfried Seelos Franz Richard Unterberger Theodor von Hörmann Bartolomeo Bezzi Josef Schretter Giovanni Segantini Alois Delug Leopold Gheri Eduard Thöny Albin Egger-Lienz |
Max von Esterle Artur Nikodem Carl Moser Hans Josef Weber-Tyrol Umberto Moggioli Fortunato Depero Christian Hess Heinz von Perckhammer Wilhelm Nicolaus Prachensky Erika Giovanna Klien Johannes Troyer Gerhild Diesner
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Leo Putz Karl Plattner Paul Flora Wilfried Kirschl Markus Prachensky Norbert Drexel Markus Vallazza Reiner Schiestl Claudia Hirtl Paul Albert Leitner Stefano Cagol Siggi Hofer Barbara Tavella Sissa Micheli |